Mein Saisonbericht über unsere Aufstiegssaison (02.07.2001)


Jubel in Osnabrück am 2. Spieltag Nachdem es in der letzten Saison nicht mit dem Aufstieg geklappt hatte, sollte es dieses Mal so weit sein. Die Erwartungshaltung im Umfeld war riesig, alle Hoffnungen ruhten auf Hans Meyer, und das zu Recht. Als neue Spieler, die beim Aufstieg tatkräftig mithelfen sollten, waren Steffen Korell, Peter van Houdt, Berthil ter Avest, Markus Osthoff, Benjamin Auer, Mehdi Ben Slimane und Stephane Stassin verpflichtet worden. Allerdings war es keine einfache Saison und alles hätte auch anders ausgehen können, aber lest selber...
Die Saison begann für uns mit dem Spiel gegen den Aufsteiger 1. FC Saarbrücken mit einem enttäuschenden 0:0 vor 30.000 erwartungsvollen Zuschauern. Am 2. Spieltag dann der erste Sieg und zwar mit 3:1 beim nächsten Aufsteiger VfL Osnabrück (Foto oben), der am Ende leider wieder absteigen sollte. Markus Osthoff brachte die Borussia mit einem sehenswerten Treffer auf die Siegesstraße.
Danach fing die Pokalsaison mit einem glücklichen Sieg in Ahlen an, Peter van Houdt rettete den Sieg in der 86. Minute und deutete damit zum ersten Mal seine Torgefährlichkeit an. Am 3. Spieltag dann ein überzeugendes 5:0 gegen den SSV Ulm, doch leider sollten zukünftige Gegner daraus lernen und demzufolge nur noch mit Mauertaktik am Bökelberg auflaufen. Hoffentlich hat Worf nicht auch das Mainz-Spiel verpennt! Die Saison schien also wie geplant anzulaufen, oder? In den nächsten drei Spielen gab es nur drei 1:1 Unentschieden in Oberhausen, gegen Mainz und in Aachen un damit fand sich Borussia erst mal wieder auf dem Boden der Tatsachen zurück, nämlich auf Platz 7 der Tabelle, zwar ohne Niederlage, aber auch nur mit 2 Siegen aus 6 Spielen. An der Spitze marschierte bereits der 1. FC Nürnberg, der die Tabellenspitze auch bis zum Saisonende nur noch einmal kurz an die Borussia abgeben sollte. Doch die wirkliche Enttäuschung kam erst noch. Zwar konnte man am 7. Spieltag glücklich mit 4:2 gegen den FC St. Pauli gewinnen, doch dann war erst mal endgültig die Luft raus. Es hagelte drei Niederlagen in Folge. In Nürnberg durfte man ja noch verlieren, aber die Heimniederlage gegen Ahlen mit 1:2 war schon sehr bitter. Richtig heftig wurde es in Mannheim, wo es eine 0:4 Klatsche gab, was nur noch den 10. Tabellenplatz bedeutete. Da kam der 1. FC Kaiserslautern als Gegner in der 2. DFB-Pokalrunde gerade recht. Endlich konnte die Borussia, sowohl kämpferisch als auch spielerisch, überzeugen und gewann sensationell hoch mit 5:1, nachdem es zu Beginn nach einer erneuten Niederlage ausgesehen hatte. Auch in St. Pauli waren einige von uns!
Von da an ging es auch in der Liga wieder aufwärts, auch wenn es zunächst nicht danach aussah. Erneut drei 1:1 Unentschieden in Folge läuteten eine lange Serie von ungeschlagenen Spielen ein und der nächste Sieg wurde in Bielefeld gelandet, nachdem es auch dort lange Zeit nach einer Niederlage ausgesehen hatte. Doch Igor Demo und Peter van Houdt schossen die Borussia zurück in den Kreis der Aufstiegskandidaten.
Gerade noch rechtzeitig vor der Winterpause startete die Borussia damit eine Siegesserie von 5 Siegen in Folge und zusätzlich 2 Siegen im DFB-Pokal. Die nächsten beiden Heimspiele gegen Hannover 96 (2:0, Witeczek sah die rote Karte) und Spvgg. Greuter Fürth (3:1) wurden ebenso gewonnen, wie die Auswärtsspiele in Chemnitz (3:0) und beim 1. FC Saarbrücken (4:0). Hattinger Fohlen in Ahlen
Im DFB-Pokal wurde erst der 1.FC Nürnberg zu Hause mit einem knappen 1:0 durch ein Arie van Lent-Tor besiegt und dann auch noch der MSV Duisburg im Wedaustadion verdient mit 1:0 besiegt. Das war am 20.12.2000 und damit konnte man beruhigt als Tabellendritter und DFB-Pokal-Halbfinalist in die Winterpause gehen. Borussia schien den richtigen weg so gerade noch mal gefunden zu haben und unter den Fans hatte keiner großen Zweifel am bevorstehenden Aufstieg.
In die Winterpause fiel unsere diesjährige Hollandfahrt (siehe Fotos auf der On Tour-Seite), die auch wieder ein voller Erfolg war. Nach der Winterpause lief es etwas stockend an mit einem 0:0 zu Hause gegen Osnabrück und der Pokalniederlage bei Union Berlin im Elfmeterschießen. Das Spiel in Ulm vom 20. ST war aufgrund eines Wintereinbruchs verlegt worden. Besonders die Niederlage in Berlin war natürlich sehr ärgerlich, vor allem da man heute weiß, dass ein Sieg die Teilnahme am Uefa-Cup bedeutet hätte. Doch Borussia versäumte es ihre überlegenen spielerischen Anlagen auszuspielen und hatte den Sieg auch nicht wirklich verdient. Vorfreude in Hannover
Doch immerhin ging es danach in der Liga steil aufwärts, mit 3 Siegen innerhalb einer Woche. Zuerst ein glückliches 1:0 gegen RW Oberhausen, dann ein verdientes 4:2 in Ulm im Nachholspiel und dann ein verdienter, aber etwas glücklicher Sieg in Mainz mit 1:0. Die Mainzfahrt war sicherlich eines der Fanclub-Highlightes der letzten Saison, denn wir waren dort tatsächlich mit 10 Leuten vertreten, die mit dem Wochenendticket dort hingefahren sind. Die Stimmung war dementsprechend astrein, eine klasse Fahrt. Am Nelkensamstag wurde es dann richtig schön am Bökelberg, denn Alemmania Aachen wurde mit 6:1 nach Hause geschickt, was für eine Party am Bökelberg. Jeweils zwei mal trafen dabei Igor Demo und Arie van Lant, die zwei absolute Leistungsträger und Aufstiegsgaranten waren. Die Siegesserie endete schließlich mit einem Sieg in St. Pauli mit 2:0, der der Borussia 10 Spieltage vor Schluss einen Vorsprung von 8 Punkten auf den Tabellenvierten sicherte, also sollte der Aufstieg soweit klar sein, oder? Hackl auf der Fürth-Fahrt Wirklich in Gefahr sollte der Aufstieg nicht mehr geraten, aber es folten ein Unentschieden gegen Nürnberg und eine Niederlage in Ahlen, dann ein Sieg gegen Mannheim mit 3:0 und wieder eine Niederlage in Reutlingen. Das besorgnis erregende dabei war jedoch, dass die Borussia sich wenig überzeugend präsentierte. Doch mit zwei, ebenfalls wenig überzeugenden Siegen gegen die Stuttgarter Kickers mit 1:0 und beim MSV Duisburg mit 2:0 wurde auch den letzten Kritikern der Wind aus den Segeln genommen. Jetzt konnte die Borussia sich wohl nur noch selbst im Weg stehen und wollte mit einem Heimsieg gegen Arminia Bielefeld alles klar machen. Doch Arminia kämpfte gegen den Abstieg und hatte am Bökelberg nichts zu verlieren und gewann dementsprechend mit 1:0. Also auf nach Hannover, die nächste Chance wahrnehmen. Das dachten sich ca. 10.000 Borussenfans, die an einem Montagabend für eine fantastische Stimmung im Niedersachsenstadion sorgten. Doch am Ende war Borussia mit dem 0:0 ganz gut bedient, es reichte also immer noch nicht. In Fürth gibt es noch eine richtig schöne Tribüne!
Perfekt gemacht wurde der Aufstieg schließlich in Fürth, das sich vor diesem Spiel selbst noch Aufstiegschancen gab. Doch die waren schnell zunichte gemacht, als Borussia bereits nach 9 Minuten durch Tore von van Lent und Demo mit 2:0 führte. Das war der Aufstieg, oder? Mit einem Doppelschlag in der 56./57. Minute brachte sich Fürth zurück ins Spiel und war drauf und dran noch zu gewinnen. Doch Borussia hielt das Unentschieden bis zum Schlusspfiff und so konnten die 5.000 mitgereisten Anhänger bereits am 33. Spieltag den Aufstieg ihrer Helden feiern und taten das auch ausgiebig. Auch für den Fanclub war die Fürth-Fahrt ein Höhepunkt, der bereits am abend zuvor in Nürnberg mit Bier und Show-Unterhaltung eingeleitet wurde. Eine klasse Fahrt!
Zur Saisonabschlussparty kam dann der Chemnitzer FC nach Mönchengladbach, wehrte sich beim 3:0 nicht groß und leitete eine der größten Party´s der Stadtgeschichte ein. Es sollen ca. 100.000 Menschen gewesen sein, die auf dem völlig überfüllten alten Markt in MG lange feierten. Fragt sich nur, wo diese ganzen "Borussia-Fans" den Rest der Saison über sind, denn ausverkauft war das Stadion in dieser Saison nur einmal, nämlich am letzten Spieltag. Trotzdem wurde ein für 2.-Liga-Verhältnisse ausgezeichneter Besucherschnitt von 23.455 erreicht. In der ersten Liga wird sich der Bökelberg wohl wieder als zu klein erweisen. Aufstiegsjubel pur!
Herausragende Spieler dieser Saison waren aus meiner Sicht Markus Hausweiler, Igor Demo und Arie van Lent . Eine insgesamt gute Leistung attestiere ich Peter van Houdt, Marcek Witeczek, Peter Nielsen, Bernd Korzynietz, Marcello Pletsch, Steffen Korell und Uwe Kamps. Sladan Asanin war leider lange verletzt. Ebenso Lawrence Aidoo, auf dem ebenso wie auf Benjamin Auer (fällt leider auch ein halbes Jahr aus) und Quido Lanzaat die Hoffnungen der Zukunft liegen. Steigerungsfähig sollten Berthil ter Avest und Stephane Stassin sein. Markus Osthoff und Max Eberl werden es dagegen sehr schwer haben, sich in der 1. Bundesliga durchzusetzen.
Für unseren Fanclub war es eine gute Saison, einige schöne Auswärtstouren, leider aber zu viele Montagsspiele. Es gab einige schöne Party´s und auch mal wieder ein erfolgreiches Fußballturnier, wo wir dank Christian Paul nur knapp die Qualifikation für die deutsche Meisterschaft verpassten.


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