Berichte von den Auswärtsfahrten


Gerne veröffentlichen wir Eure Berichte über diverse Auswärtsfahrten.

6. Spieltag Saison 2001/02, 15.09.2001: Hamburger SV - Borussia M´gladbach 3 - 3

Auch an diesem verregneten Samstag traf sich der harte Kern der Hattinger Fohlen, um den Weg zum Hamburger SV anzutreten. Aufgrund krankheitsbedingter Ausfälle von Thorsten Graw und Christian de Nocker war die Anzahl der Mitreisenden auf 6 begrenzt. Nach kurzer Überlegung konnten wir deshalb der Versuchung nicht widerstehen, zum wiederholten Male nur mit einem Auto bzw. unserem "Tour-bus" anzureisen. Treffpunkt war entgegen allen Erwartungen nicht bei Burger King in Breitscheid, sondern am Essener Hbf. Senior Stefan Wolff sollte erst in Haltern eingesammelt werden und wurde auch erst an Ort und Stelle über das Nichtvorhandensein eines zweiten PKW informiert.
Die ersten Bierdosen waren schnell geöffnet und die Fahrt mußte aufgrunddessen desöfteren durch Pinkelpausen unterbrochen werden. Um elf entschloss man sich, in Osnabrück zu frühstücken, was und eine gute dreiviertelstunde und eine Menge Geld kostete und zu wenig Zufriedenheit führte.
Die Weiterfahrt verlief erstaunlich ruhig, bis zu dem Zeitpunkt, als der Alkoholpegel des Seniors seinen Höchststand erreicht hatte und er mehr redete, als irgendein Mensch auf dieser Welt ertragen kann. Kurzerhand entschloss man sich einstimmig, ihm ein Redeverbot zu erteilen, was uns allen ein paar Kilometer Ruhe verschaffte. Doch als der Senior aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit langsam nervös wurde, half auch ein Redeverbot nichts mehr.
Doch wie sicherlich bekannt wurde, schafften es alle Mitreisenden, lebend im Stadion anzukommen und ahnten nicht, welch ein Spiel auf sie wartete. Die ersten 13 Minuten des Spiels zeichnete sich auf beiden Seiten durch mangelnde Koordination und wenig Einfaltsreichtum aus. Doch dann kam der Schock: ein kleiner Fehler in Borussias Abwehr verschaffte den Hamburgern freie Bahn und auch unsere Torhüter Stiel konnte am Triumpf der Hamburger nichts mehr ändern. Als man sich gerade wieder beruhigt hatte, pfiff der Schiedsrichter nach einer sicher diskussionswürdigen Szene im 16-Meter-Raum auch noch Elfmeter. So kam es, dass die Gladbacher bereits eine gute Viertelstunde nach Anpfiff 0:2 zurück lagen. Doch die Fans und auch die Spieler ließen sich davon wenig beeinflussen und konnten nach einem Foul am Rande des Strafraums den verdienten Freistoss zum 1:2 verwandeln. Nun war die Hoffnung wieder groß und die folgenden Spielminuten waren geprägt von spielerischer und taktischer Stärke der Gäste. Der Ausgleich lag in der Luft. Das spürten auch die Spieler, besonders van Houdt. Dieser konnte dann auch nach tollem Kombinationsfussball zum 2:2 ausgleichen.
Was nun folgte, ist unbeschreiblich. Die Borussia trumpfte immer Weiter auf, erspielte sich Chancen über Chancen und die Führung wäre zu diesem Zeitpunkt verdient gewesen. Doch bis kurz vor Ende wollte der Ball einfach nicht ins Netz. Dann passierte das Unfassbare. Die Hamburger witterten ihre Chance und trafen nach einem Konter in der 90. Spielminute zum 3:2. Der Schock saß tief. Und trotzdem wollte keiner die so nahliegende Niederlage hinnehmen. Auch die Mannschaft nicht. Nach einem Abschlag von Stiel landete der Ball im gegnerischen Strafraum, konnte irgendwie zu Marcin Miciel gelangen. Was dann geschah, kann man mit Worten kaum wiedergeben. Dieser Miciel besaß doch tatsächlich in dieser Situation die Nerven für einen Fallrückzieher und taf in der 91. Minute zum 3:3.
Die Fans der Borussia feierten ihre Mannschaft. Die Hamburger zeigten sich aus nachvollziehbaren Gründen unzufrieden.
Auch wir traten nun unsere Heimreise an. Nachdem wir unseren Bus endlich wiedergefunden hatten, sollte der nächstmögliche Imbiss angefahren werden. Aufgrund örtlicher Überfüllung landeten wir in einem amerikanischen Restaurant namens Lara, wo wir uns wegen starker Zeitnot seitens Herrn Keller und dem Senior unsern Hamburger hineinstopften und schnell wieder verschwanden. Dem örtlichem Hackl bekam das schnelle Essen gar nicht gut, weshalb er später über starke Blähungen klagte. Sebastian Keller wurde daher unfreiwillig zum staatlich geprüften Fensterherunterkurbler, was uns allen ein wenig Abhilfe verschaffte. Der Senior fühlte sich auf der gesamten Fahrt wegen seines Alters diffamiert und bat, die ständigen Anspielungen sein zu lassen. Der Präsident forderte daher schnellstmöglich einen neuen Grund für die Diskriminierung.
Gegen halb elf fanden wir uns wieder in Essen ein und jeder Mitreisende wollte nichts anderes mehr, als in der heissersehnte Bett.
Nun möchte ich mich für einige Wochen von der Berichterstattung verabschieden, da der Wunsch geäußert wurde, nicht von jeder Fahrt zu berichten, weil dies zu mangelndem Interesse führen könnte.
Bis dann Alex

  


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